Basisthema Kommunikation / 3 – Autokommunikation

Kommunikation, 2. Säule der Humaneutik® (Teil 3, Autokommunikation)

Monatsbeitrag Mai 2021

Von Peter W. Köhne

Selbstgespräche

Im Teil 1 der Kommunikation hatten wir die verbale Kommunikation kennen gelernt. In Teil 2 haben wir dann die non verbale und transverbale Kommunikation betrachtet. Diese Kommunikationsformen betreffen hauptsächlich die Kommunikation der Menschen untereinander.

Eine Sonderstellung nimmt die Intrapersonelle Kommunikation ein, die als Gegenüber uns selbst hat. Sie wird auch als Selbst- oder Autokommunikation bezeichnet. Allgemein sind damit die Selbstgespräche gemeint.

Wer hat nicht schon vor sich hingemurmelt, sich selbst etwas vorgesagt oder Regeln und Anweisungen laut gesprochen, während man sie ausgeführt hat. Kleine Kinder sprechen beim Spielen gerne die Rollen der Puppen, Tiere oder Spielzeuge, denen sie eine bestimmte Aufgabe zugewiesen haben.

Nicht so schön sind Selbst-Beschimpfungen, die uns manchmal herausplatzen, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie es soll: „Da hast du wohl wieder Mist gemacht“. Diese haben oft einen tieferen Hintergrund aus der Kinderzeit, wenn die Eltern oder andere Personen  mit Beurteilungen aufwarten wie: „Das kannst du nicht“, „Du bist ein Trottel“, „Dazu bist du zu dumm“, „Du bist unmöglich“, „Immer machst du alles falsch“ und so weiter. Diese Liste lässt sich endlos weiterführen.

Lieder oder Schlager können sehr tückisch sein. Nehmen wir an wir singen Lieder mit, sind dies auch verkappte Selbstgespräche(-Gesänge), mit deren Texten wir uns unbewusst programmieren, zum Beispiel: “Wer Freitag den 13. irgendwas tut, das kann nicht gelingen, das geht niemals gut … am Freitag den 13. geht alles schief.“ Finden wir das toll und singen es mit, besteht die Gefahr, dass unser Unterbewusstsein dafür sorgt, dass uns tatsächlich am Freitag den 13. etwas passiert.

Das Problem damit ist, dass sich diese Sätze tief eingraben und wie Programme wirken, die uns immer wieder dazu führen, uns genauso zu verhalten. Sie wirken wie die tief eingeschnittenen Chreoden der epigenetischen Landschaft, wie sie von dem englischen Biologen Conrad H. Waddington beschrieben wurden.

Epigenetik

Die Genforschung hat gezeigt, dass Einflüsse aus der Umwelt sogar unsere Gene umprogrammieren können, in dem bestimmte Gene zu oder abgeschaltet werden können oder mit epigenetischen „Lesezeichen“ versehen werden, wenn Informationen der Gene gelesen oder nicht gelesen werden sollen.

Die Epigenetik lässt sich als eine Art Sprache verstehen, mit der unser Genom (Erbgut) mit unserer Umwelt interagiert. Zur Umwelt gehören z.B. unser Lebensstil, unsere Ernährung, Aktivitäten wie Sport und andere. Reaktionen aus der Umwelt führen zu einer flexiblen Anpassung der Gene bei Stress, Ängsten, traumatischen Veränderungen im Leben aber auch bei Freude und glücklichen
Ereignissen. All diese werden in der DNA (DNS) mit epigenetischen Signaturen versehen und prägen unsere Persönlichkeit entscheidend mit. So können auch bestimmte Verhaltensmuster zu- oder abgeschaltet werden.

Korrektur

Jetzt bleibt die Frage, ob sich die epigenetische Landschaft, wie wir sie oben angesprochen haben, verändern lässt. Nach dem, was wir jetzt über die Epigenetik wissen, ist das vorstellbar. Jetzt kommen die Selbstgespräche wieder ins Spiel.

Wir haben uns in irgendeiner Form negativ programmiert und wollen diese durch richtig geführte Selbstgespräche ändern. Wie gehen wir vor? Zunächst beobachten wir genau, wie unsere Programme unser tägliches Leben steuern, wie oft wir unbewusst in Alltagsroutinen verfallen, Reaktionen automatisch ablaufen und von uns Besitz ergreifen. Mit Selbstgesprächen können wir jederzeit wieder Kontrolle über unsere Situation erhalten. Wenn also Freitag der 13. naht, kümmern wir uns um die Hintergründe, was bedeutet die Zahl 13, wieso soll der Freitag schlecht sein? Numerologisch betrachtet, passt die 13 sehr gut zu unserem Vorhaben, unsere alten Programme zu korrigieren, denn die 13 steht für Veränderung und Erneuerung. Und Freitag ist Freyja-Tag nach der germanischen Liebesgöttin Freyja. Was ist also an Freitag dem 13. Schlimmes?

Das Programm „Das kannst du nicht!“ erfordert von uns eine Änderung unseres Selbstwertgefühls. Wenn wir genau hinschauen, stellen wir plötzlich fest, dass wir schon so viel in unserem Leben gut gemeistert haben und können uns mit Fug und Recht sagen: „Ich kann das!“ „Ich kann alles, was ich will und es gelingt mir!“ Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die sagten. „Das kann ich nicht.“ Ich habe sie gefragt, warum sie denn nicht wollen. Da sahen sie mich erstaunt an und stellten plötzlich fest, dass es nicht ihr Können sondern ihr Wille fehlte, es zu können und auch zu tun.

Wichtig dabei ist, wie wir es bereits beim Thema Schöpfungsprozess angesprochen hatten, dass wir alle Gespräche mit uns in der Gegenwart führen, Ich bin, Ich kann, Ich will. Bei dieser Formulierung ist es bereits Realität. Sind wir von uns selbst überzeugt, festigt sich unser Selbstwertgefühl und verändert unsere epigenetische Landschaft.

Bei besonders schwierigen und hartnäckigen Fällen ist sogar ein Zusammenwirken von Epigenetik und Psychotherapie von Nutzen, um die passenden Gen-Schalter umzulegen.

Beim Thema Gesundheit hatte ich unter Spontanheilung Schritt 6 ein kurzes Selbstgespräch zitiert, das sich in der Dokumentation über die Arbeit von Kelly Turner eine krebskranke Frau den ganzen Tag sagte: „Ich bin gesund!“

Es gibt noch viele Möglichkeiten eines Selbstgespräches, die eigentlich nicht als Selbstgespräch empfunden werden wie Beten, Rezitieren oder Singen von Mantras. Ich führe jeden Morgen ein Selbstgespräch, wie ich es in der 12. Spielregel des Lebens als Tagesweihung beschrieben habe.

Im Juli geht es um Innere Kommunikation in Kommunikation, Teil 4

 Alle verfügbaren Beiträge (2017-2020) in der Gesamtübersicht.

 

1 Kommentar zu „Basisthema Kommunikation / 3 – Autokommunikation

  1. Ok Peter W., Du bist es Schuld! Wegen diesem Text habe ich meine epigenetische Chreode überwunden und die 3 Meter große Tibetfahne im Garten aufgestellt, so dass alle es sehen können. Bis eben dachte ich „das kannste doch nich machen!“ …. aber jetzt weht sie da, wunderbar! Wenn das so weitergeht mit Deiner Beeinflussung … aber was soll`s: Du bist es Schuld!!

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